Die Religion hatte bis zum Zeitalter der Aufklärung im 18. Jahrhundert in Europa eine Vorreiterrolle in der Gesellschaft. Christliche Lehren wurden verbreitet und nach diesen lebte der Großteil der Bevölkerung. Erst mit der Entwicklung wissenschaftlicher Lehren verloren die christlichen Weltanschauungen an Bedeutung.
Wissenschaft versus Religion
In manchen Diskussionen wird die Wissenschaft als Gegensatz zur Religion verstanden. Wissenschaft ist vernunftorientiert und mathematisch beweisbar. Religion besteht aus dem Glauben und dieser ist weder mathematisch definiert noch beweisbar. Im 19. Jahrhundert war man der Auffassung, dass die Wissenschaft auf der menschlichen Vernunft basiert und dass alle wissenschaftlichen Ableitungen durch rationale Beobachtungen erklärt werden können. Wissenschaften wie Mathematik, Physik oder Chemie stellten demnach Wahrheiten dar, an denen nicht gerüttelt werden konnte. Diese Auffassung stand im krassen Gegensatz zu den Dogmen der jüdischen Thora. Die Thora versteht ihre Lehren selbst als Wahrheit. Damit war eine Kontroverse zwischen Religion und Wissenschaft bereits vorprogrammiert.
Seit der Definition der Unschärferelation von Werner Heisenberg im Jahr 1927 hat sich auch in der Wissenschaft das Betrachtungsbild etwas differenziert. Demnach ist das gesamte Universum unberechenbar. Theorien können jederzeit wieder durch neue Erkenntnisse ersetzt werden. Die einzige Theorie, die bislang Gültigkeit hat, ist wohl die Relativitätstheorie von Albert Einstein.