Der Hinduismus

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Der Hinduismus zählt weltweit rund 850 Millionen Anhänger. Diese Religion gehört somit zu den fünf Weltreligionen. Der Ursprung des Hinduismus ist in Indien zu finden.

Glaubensinhalte

Im Hinduismus werden Leben und Tod als Kreislauf betrachtet. Die Wiedergeburt oder Reinkarnation folgt dabei dem Tod. Der Hinduismus hat keinen eigenen Religionsstifter, sondern hat sich im Laufe von 3.500 Jahren kontinuierlich entwickelt. Der Hinduismus vereint Traditionen und Rituale verschiedener anderer Religionen.

Der moderne Hinduismus entstand erst um 1850, als sich die traditionelle indische Glaubenshaltung mit den Glaubensansätzen der Industriestaaten vermischte. Kritisiert wurde der Hinduismus vor allem für manche seiner brutalen Traditionen, wie die Kinderverheiratung oder die Witwenverbrennung. Daraus erwuchsen zahlreiche Konflikte. Erst durch das Auftreten von Mahatma Gandhi trat der Hinduismus in den Mittelpunkt des Weltinteresses. Gandhi propagierte vor allem den gewaltfreien Widerstand.

Einteilung des Hinduismus

In Indien wird der Hinduismus in drei Grundströmungen eingeteilt. Dazu gehören der brahmanische Sanskrit-Hinduismus, die hinduistischen Volksreligionen sowie die gestifteten Religionen.

Der brahmanische Sanskrit-Hinduismus ist hauptsächlich in Südostasien stark verbreitet. Praktiziert wird diese Religion in Form von Hausritualen und Opferzeremonien. Dabei werden hinduistische Hochgötter verehrt. Zu ihnen zählen Shiva, Vishnu, Devi, Rama, Krishna und Ganesha.

Hinduistische Volksreligionen sind polytheistischen Charakters und verehren mehrere Gottheiten. Viele Anhänger des Sanskrit-Hinduismus praktizieren daneben auch die Volksreligion. Diese Religion verfügt über eigene Priester. Auch lokale Gottheiten werden verehrt und daneben gibt es noch Helden und Geister, von denen Menschen besessen werden können.

Gestiftete Religionen haben einen Religionsstifter. Einige dieser Religionen werden zudem als Sekten bezeichnet. Diese Sekten haben mit den landläufigen Sekten jedoch nichts gemein. Sie werden von einem Religionsstifter angeführt und haben eher den Charakter einer Glaubensgemeinschaft.

Hauptströmungen im Hinduismus

Je nachdem, welche Götter oder Göttinnen verehrt werden, unterscheidet man den Hinduismus auch in weiteren drei Hauptströmungen. Dazu gehören der Vishnuismus, der Shivaismus sowie der Shaktismus. Vishnu gilt als Hauptgott im Vishnuismus, der über alle anderen Götter herrscht. Diese Strömung weist bereits monotheistische Strukturen auf.

Die Göttin Shiva als Göttin der Zerstörung spielt im Shivaismus die Hauptrolle. Diese Religion wurde von Randgruppen der Bevölkerung ausgeübt, die in den Wäldern hausten und ihren Lebensunterhalt als Räuber und Diebe bestritten.

Der Shaktismus verehrt in erster Linie weibliche Gottheiten. Shakti stellt die universale Urkraft dar. Männliche Gottheiten erwachsen einzig und allein aus ihrer Energie. Diese Strömung hat sich bereits im 7. Jahrhundert als eigenständige Religion in manchen Gebieten Südostasiens etabliert. Im Gegensatz zum Christentum oder dem Islam existiert bei diesen Religionen keine heilige Schrift.