Das Christentum bildet derzeit die größte Weltreligion. Dem Christentum gehören mehr Menschen an als dem Islam oder dem Judentum.
Die Christen
Heute verehren rund zwei Milliarden Menschen Jesus Christus und dessen Botschaften. Das zentrale Element der Botschaft Jesu Christi ist dabei die Nächstenliebe. Im Christentum spielt die Bibel eine entscheidende Rolle. Sie teilt sich in das Alte und das Neue Testament. Im Alten Testament sind die Zehn Gebote angeführt sowie zahlreiche jüdische Glaubenstexte. Das Neue Testament besteht aus den vier Evangelien. Die vier Evangelisten des Neuen Testaments sind Matthäus, Markus, Lukas und Johannes.
Bereits im Römischen Reich wurden die Christen kritisch betrachtet und verfolgt. Die Kreuzigung von Jesus war nur der Beginn einer groß angelegten Christenverfolgung. Dieser Kampf zog sich über mehrere Jahrhunderte hinweg. Die Christen feierten ihre Gottesdienste vorwiegend in den eigenen vier Wänden. Später stellten wohlhabende Gemeindemitglieder Privaträumlichkeiten zur Verfügung und im 4. Jahrhundert nach Christus entstanden die ersten Kirchen und Sakralbauten. Der Papst als Kirchenoberhaupt und die Bischöfe nahmen auch großen Einfluss auf die politischen Geschehnisse.
Die Herrschaft der Christen gipfelte schließlich in der Inquisition, in der Andersgläubige gefoltert und zum Tode verurteilt wurden.
Die Ausbreitung des Christentums
Ab dem 16. Jahrhundert breitete sich das Christentum schließlich auch auf anderen Kontinenten aus. Durch Missionare wurden die christlichen Lehren in Amerika, Afrika und Asien verbreitet und fanden immer wieder neue Anhänger. Das Christentum spaltete sich im Lauf der Zeit in mehrere Teilreligionen auf. Dazu gehören die römisch-katholische Kirche, die die größte Institution im Christentum darstellt, die evangelische Kirche sowie die orthodoxen Kirchen. Alle christlichen Kirchen feiern jedoch dieselben Feste. Zu den Hauptfesten gehören das Osterfest, Pfingsten und das Weihnachtsfest. Viele dieser Feste haben eigeneFeiertage, die auch heute noch eine große Rolle in den meisten Ländern der Welt spielen.
Von den derzeit rund zwei Milliarden Christen gehört mehr als die Hälfte der römisch-katholischen Kirche an. In der heutigen Zeit werden Christen in manchen Ländern erneut verfolgt. Vor allem in islamischen Staaten werden Christen als Ungläubige bezeichnet und verfolgt oder vertrieben. In den westlichen Industrieländern findet ebenfalls eine Abspaltung statt. Diese zeigt sich jedoch nicht in Verfolgungen, sondern in einer anderen Form der Spiritualität.
Das christliche Leben kennzeichnet sich in erster Linie durch regelmäßige Gebete, die Abhaltung von Gottesdiensten und die Praktizierung der Nächstenliebe. Die heiligen Sakramente, wie die Taufe oder die Firmung, bilden einen sichtbaren Bestandteil des Christentums. Vor allem in ländlichen Gebieten spielt das christliche Brauchtum im Rahmen von Festen eine große Rolle. In der Zwischenzeit haben sich auch spirituelle Praktiken etabliert, die aus einer Vermischung verschiedener Weltanschauungen bestehen. Viele christliche Institutionen bieten beispielsweise auch Yoga als moderne Meditationsmethode an. Auch das regelmäßige Studium der Bibel wird inzwischen auch von der römisch-katholischen Kirche als Praxis bezeichnet.