Im europäischen und nordamerikanischen Raum dominiert vor allem das Christentum. Dabei entwickelte sich eine Struktur, die man unter dem Begriff Kirche zusammenfassen kann.
Die Entstehung der Kirche
Den Grundpfeiler der christlichen Kirche bildet die Überlieferung, dass Jesus von Nazareth drei Tage nach seiner Hinrichtung am Kreuz von den Toten auferstanden ist. Diese Überlieferung gibt den Christen Hoffnung und schenkt ihnen den Glauben an Gott. Jesus Christus wird als Messias gefeiert. Die römisch-katholische Kirche ist die größte Kirche im Christentum. Insgesamt 24 Teilkirchen gehören ihr an. Darunter befinden sich die lateinische Kirche sowie 23 katholische Ostkirchen. Als Ursprung der Kirche werden nicht nur das Wirken Jesu Christi genannt, sondern auch österliche Wurzeln und die pfingstliche Geistgabe betrachtet. Die erste kirchliche Gemeinde ist demnach um das Jahr 30 nach Christus entstanden. Diese christliche Urkirche bildet noch heute das Fundament der Kirche, obwohl die traditionelle Verbundenheit sehr kontrovers angesehen wird. Diese Diskussion ist ein Teil des ökumenischen Dialogs.
Die Struktur der christlichen Kirche
Die Struktur der christlichen Kirche hat sich seit dem ersten Jahrhundert nach Christus langsam entwickelt. Vorerst wurden die christlichen Gemeinden von einem Kreis der Ältesten sowie von Wanderpredigern geleitet. Später übernahmen schließlich Bischöfe diese Aufgabe. Der Bereich des Bischofs ist auch als Bistum oder Diözese bekannt. Im 5. Jahrhundert nach Christus spaltete sich die Kirche nach dem Streit zwischen Rom und Konstantinopel in zwei Kirchenteile auf. Die westliche Kirche trennte sich dabei von der orthodoxen östlichen Kirche. Das Hauptmerkmal der katholischen Kirche ist die Anerkennung des Papstes als kirchliches Oberhaupt.
Durch das Zweite Vatikanische Konzil wurden die Gläubigen in der Kirche als Volk Gottes betrachtet. Taufe und Firmung wurden zu christlichen Stationen im Leben des Gläubigen. Merkmal der christlichen Religion ist die Dreifaltigkeit: Vater, Sohn und Heiliger Geist. Nach der katholischen Glaubensauffassung wird dem Menschen durch Gott Heil zuteil, das sich in Form der Sakramente ausdrückt. Zu den heiligen Sakramenten gehören die Taufe, die Firmung, die Eucharistie, das Bußsakrament, die Krankensalbung, das Weihesakrament sowie das Ehesakrament. Die katholische Religion erwartet die Wiederkunft Jesu Christi am Jüngsten Tag, an dem auch das Jüngste Gericht über die Menschen urteilt. Auch hier heftet sich der Glaube fest an ein Leben nach dem Tod sowie an die Wiederauferstehung, die durch Jesus Christus so eindrucksvoll in die Welt gebracht wurde.